20.07.18 / 13:22
In den Sozialen Unternehmen carla der Caritas Vorarlberg fanden im vergangenen Jahr 237 Erwachsene eine befristete Anstellung und konkrete Unterstützung bei der Arbeitsvermittlung. Durch den Arbeitsschwerpunkt von carla in der Weiter-verwendung (ReUse) von Textilien und gut erhaltenem Hausrat, Möbeln und Elektrogeräten konnten zudem wertvolle ökologische Maßnahmen gesetzt werden. Die Wertschöpfungskette von carla bietet sinnvolle Beschäftigung und unterstützt Kommunen bei ihren Anliegen im Re-Use Bereich.
Qualifizieren für den Wiedereinstieg
Gute Wirtschaftsdaten führen nicht für alle Arbeitssuchenden gleichermaßen zu höheren Chancen, wieder am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die sozialen Unternehmen carla der Caritas Vorarlberg, setzen hier an. Sie unterstützen Frauen und Männer, die beim Eintritt in den Arbeitsmarkt besondere Schwierigkeiten zu meistern haben. Vielfach trifft das gerade auf Frauen zu, die nach einer Familienzeit wieder Arbeit suchen. Aber auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre bisherige Arbeit aufgeben mussten und Männer und Frauen ab 50 Jahren, die ihren Arbeitsplatz meist unverschuldet verloren haben, sind betroffen.
Fokus Frauen: Handlungsbedarf wächst
In den Tätigkeitsfeldern der fünf carla Secondhand Shops und Einkaufsparks sowie im eigenen Kleidersortierwerk waren vor allem Frauen beschäftigt, insgesamt liegt der Frauenanteil bei carla bei 70 Prozent. Damit legt carla einen klaren Schwerpunkt auf eine Zielgruppe, die auch aus Sicht der Arbeitsmarktpolitik besonders gefördert werden soll. In der Zeit bei carla unterstützt eine qualifizierte Arbeitsvermittlerin den Bewerbungsprozess auf den ersten Arbeitsmarkt. Jede fünfte Mitarbeiterin, beziehungsweise jeder fünfte Mitarbeiter trat nach durchschnittlich fünf Monaten eine neue Arbeitsstelle in der Wirtschaft an. "Gerade Frauen ab 50 Jahren finden große Hürden beim Eintritt in eine geregelte Arbeit. Ein Stärken des Selbstvertrauens und gezieltes Arbeitstraining helfen, eigenen Fähigkeiten und Perspektiven zu entwickeln und für den Wiedereinstieg zu nützen. Jede Arbeitsaufnahme bedeutet, dass eine Person und damit eine Vorarlberger Familie wieder eher finanziell auf eigenen Beinen steht.“, bringt Karoline Mätzler, Leiterin des Fachbereichs Arbeit & Qualifizierung der Caritas Vorarlberg, das Ziel der Arbeitsintegration auf den Punkt.
Zahlen bestätigen die ReUse-Kompetenz
Inhaltlich legen die carlas einen Schwerpunkt im Bereich der Wiederverwendung von gut erhaltenen Secondhand Artikeln. Die aktive Kooperation mit dem Vorarlberger Umweltverband und die Unterstützung engagierter SpenderInnen sind die Ausgangsbasis für die erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Jahr:
237 Frauen und Männer fanden im vergangenen Jahr eine befristete Anstellung und konkrete Unterstützung bei der Arbeitsvermittlung. Der Frauenanteil liegt dabei bei 70%. 3.375 Tonnen Secondhand Kleider, 211 Tonnen Möbel und 27,8 Tonnen Elektrogeräte wurden gesammelt.
400 Containerstandorte in ganz Vorarlberg bilden ein flächendeckendes Netz.
82.000 KundInnen schätzten das tolle Angebot in den fünf carla Shops und Einkaufsparks.
120 Jugendliche, die nach der Pflichtschule, beziehungsweise einem Schulabbruch weder in einer Lehre noch in einer weiterführenden Ausbildung waren, nutzten das Angebot der „Startbahn“. Der Hälfte von ihnen ist der Start in eine erste Arbeitsstelle, beziehungsweise eine Ausbildung auf Anhieb geglückt.